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Ein Exkurs in die Geschichte der DLRG Eckernförde

 

Auf den folgenden Seiten befindet sich ein teilweise auch vergnüglicher Querschnitt durch unsere Vereinsgeschichte.

Ausgangspunkt war eine Darstellung zum damals noch vermuteten 50. Gründungsjubiläum 1998.  Inzwischen sind daraus über 70 Jahre geworden. Das Gründungsdatum der DLRG Eckernförde scheint der 1.7.1948 gewesen zu sein.

Beim Umzug in die "Alte Straßenmeisterei" im Mai 2017 wurde neues, altes Material ausgegraben, das hier nun weiter in einem mehrtägigen Anfall in den Sommerferien 2017 und 2018 und zuletzt im Oktober 2020 verarbeitet wurde.
Auch die neuere Geschichte der DLRG Eckernförde seit 2000 wird hier nun betrachtet und laufend ergänzt.

Wer gerne etwas beisteuern möchte, wendet sich bitte an mich.

Sollte ein Bild oder eine Darstellung auf Widerstand stoßen, bitte ich um Nachricht.
Hier soll sich niemand ärgern, sondern jede(r) mit Vergnügen stöbern.
Ältere Interessierte können in Erinnerungen schwelgen,
jüngere  bekommen einen Eindruck von früher und eventuell Ideen für zukünftige Aktivitäten, die man wiederbeleben könnte.


Ich wünsche gutes Schwelgen in Erinnerungen oder Erkunden der Geschichte der DLRG Eckernförde.


Manuel Bernhard

Vereinsgeschichte, die ersten Jahre des Landesverbandes Schleswig-Holstein bis zum Kriegsausbruch

Das Wichtigste in Kürze:

- 1912 Unglück durch Zusammenbruch eines Seesteges auf Rügen 
- 1913 Gründung der DLRG in Deutschland
- 1926 Gründung des Landesverbandes Schleswig-Holstein

Am Ende des 2. Weltkrieges gehen viele Unterlagen aus der Vorkriegszeit verloren.


Die Anfänge der DLRG


Die DLRG wurde im Jahre 1913 gegründet.
Dies war die Folge eines schweren Unglückes, bei dem der Seesteg von Binz auf Rügen zusammenbrach und Schaulustige und Gäste des Bäderdampfers "Kronprinz Wilhelm" ins Wasser stürzten. 17 Menschen ertranken an diesem 28.Juli 1912.

1913 erfolgte dann in Leipzig die Gründung der DLRG unter dem Zeichen eines Seeadlers, der auf einem Strandhügel wacht. Dies ist auch heute noch unser Symbol. Der Deutsche Turnverband und die Deutsche Turnerschaft unterstützen die DLRG eifrig.

Anfang der 20er Jahre begann offenbar die Rettungsschwimmerei in Schleswig-Holstein.
1921 wurde der eigenständige Landesverband Lübeck gegründet, der erst 1934 in den Landesverband Schleswig-Holstein eingegliedert wurde.
In Flensburg gab es seit 1925 eine eigene Ortsgruppe.

Erst 1926 kam es zur Gründung des Landesverbandes Schleswig-Holstein.
Im März 1926 wurde der Bezirk Kiel und am 8.6.1926 der Landesverband Schleswig-Holstein gegründet.
Otto Asmussen war der Erste Leiter des Landesverbandes und des Bezirks Kiel, Schatzmeister W. Schmidt.

1932 legte Konrektor Asmussen sein Amt nieder.
Sein Nachfolger als LV-Leiter wurde Hans Bals, LV-Schatzmeister blieb W.Schmidt.
Die Arbeit wurde nun "verstärkt betrieben". Darüber, was diese Formulierung in dem Jahrbuch 65/66 konkret bedeutet, kann ich nur spekulieren. 
Mit Kriegsausbruch wurden die Herren Bals und Schmidt zum Kriegsdienst eingezogen und die Ehefrauen der beiden übernahmen ihre Aufgaben.

Herr Bals taucht auch in der Nachkriegszeit wieder auf.

(Quelle: Jahrbuch 1985/6), 60 Jahre Landesverband Schleswig-Holstein und DLRG Jahrbuch 65/66 40 Jahre Landesverband Schleswig Holstein)

 

Die ersten Jahre nach der NS-Zeit

Die (vermutliche Nachkriegs)Gründung des Bezirks der DLRG Eckernförde.

Das Wichtigste in Kürze:

- 1945: Auflösung aller Vereine und Organisationen
- 1947: Neugründung des LV mit 6 Bezirksgruppen und insgesamt 294 Mitgliedern
- 1948: Vermutliche (Neu)Gründung des DLRG-Bezirks Eckernförde
- 1950 Landesverbandshaupttagung in Eckernförde
- 1950 Die Oberschule wird selbständige Ortsgruppe im Bezirk Eckernförde, ihr Leiter ist Heinz Arendt
- 1950 Bezirksleiter ist W. Tiemann
- 1955 Heinz Arendt wird Vorsitzender des Landesverbands Schleswig-Holstein


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1947 erfolgte die Neugründung des Landesverbandes.
Die Leitung übernahm wieder Hans Bals, der seit 1932 den Landesverband mit einer Kriegsunterbrechung geführt hatte.
Über das Kultusministerium wurde eine Verbindung zu den Schulen aufgenommen. Man hatte erkannt, dass die Zahl der Nichtschwimmer am besten durch einen Unterricht in den Schulen reduziert werden könnte. 
Kreisschwimmobleute versuchten in enger Zusammenarbeit mit der DLRG an den Schulen den Schwimmunterricht zu organisieren, der ein eigenes Schulfach geworden war. Auch die Wiederbelebung wurde geschult. Der erste Bezirksleiter in Eckernförde, Heinz Arendt, war nicht umsonst Lehrer an der Jungmannschule.
1954 löste Paul Hennig für ein Jahr Hans Bahl ab.
1955 übernahm Heinz Arendt aus Eckernförde das Amt des LV-Leiters

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Nach gegenwärtigem Kenntnisstand wurde unser Bezirk Eckernförde spätestens am 1.7.1948 gegründet. Möglicherweise gab es bereits vor dem Krieg eine DLRG-Eckernförde. Wir haben nahezu keine Unterlagen darüber, was in den ersten Jahren geschehen ist. In der Landesbibliothek wurden beim Wühlen in "alten Schatztruhen" Zeitungsartikel gefunden, die einen kleinen Eindruck vermitteln, was damals geschah und welche Probleme es gab.

Gleichzeitig haben wir eine Bitte: Wer Informationen über das Vereinsleben der Nachkriegsjahre geben kann oder jemanden kennt, der einen kennt, der etwas weiß, wende sich bitte an Manuel Bernhard. Aus den Jahren 1948 und früher gibt es keine Meldungen in der Eckernförder Zeitung, da diese erstmals 1949 erschienen ist.

Das Mitglied Ingwald Babel mit der Nummer 5 vom 1.7.1948 hat uns 2019 berichtet, dass unser Verein 1948 als "Bezirk Eckernförde" gegründet wurde. Es gab damals eine Schwimmgruppe von einem inzwischen aufgelösten Schwimmverein, die im Windebyer Noor an einem Seestegt das Schwimmen lernte, Aus dieser Gruppe bildete sich dann die DLRG Eckernförde. Herr Babel, der vielen als Verkehrspolizist bekannt ist wurde damals zu einem der Gründungsmitglieder.

Im Nachruf auf Heinz Arendt im DLRG Jahrbuch 65/66 wird im Lebenslauf von Heinz Arendt vermerkt: "1949 gründete H.Arendt die DLRG-Ortsgruppe Eckernförde, baute diese zum Bezirk Eckernförde aus, der unter seiner Leitung überall Achtung und Anerkennung gefunden hat. Allein in der Eckernförder Bucht entstanden 19 Rettungsstationen. 1955 wurde Heinz Arendt mit der Führung des Landesverbandes Schleswig-Holstein betraut ..."
Dies deckt sich nicht mit den Erinnerungen von Ingwald Babel, nach dessen Erinnerung Erwin Dennstedt die DLRG Ortsgruppe gegründet hat.

Ab 1949 lässt sie sich anhand von Zeitungsmeldungen belegen und ihr Wirken verfolgen.
 In zwei Zeitungsartikeln ist die Rede von einer Wiedergründung - möglicherweise ist die DLRG Eckernförde noch älter und existierte vor dem 2.Weltkrieg- wir wissen es nicht.

 
Dies ist der erste Zeitungsartikel, der uns über die DLRG - Eckernförde bekannt ist:

"Lebensretter tagten - Jahrestagung der DLRG - Im Haus der Jugend traten die Mitglieder der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft Bezirk Eckernförde zusammen, in der auch die Lehrer der Schulen, der Kreisjugendpfleger, der Schwimmclub Eckernförde und die Jugendpfleger der verschiedenen Organisationen anwesend waren. Nach einem Rückblick auf die Arbeit des vergangenen Jahres, in der 518 Freischwimmer -, 246 Fahrtenschwimmerzeugnisse, 91 Jugendschwimmscheine, 77 Grundscheine und 21 Leistungsurkunden für Rettungsschwimmer ausgegeben wurden, wurde der Dank an alle Mitglieder des Bezirks vor allem auch den Schulen ausgesprochen. Besonders geehrt wurde der Polizeimeister Ulleweit, der in diesem Jahre seine 25 jährige Mitgliedschaft in der DLRG feiert. Ausführlich wurde über die Arbeitstagung in Neumünster gesprochen, in der vor allen Dingen die Förderung des Baues eines Schwimmbades behandelt wurde. Feststellbar sei, dass die DLRG kein sporttreibender Verein sei, sondern eine Hilfsorganisation zu Wasser, ähnlich die des Roten Kreuze zu Lande. Eine Unterstützung der schwimmsporttreibenden Vereine und eine Zusammenarbeit mit dem Schwimmverband sei die Voraussetzung einer erfolgreichen Arbeit. Im kommenden Sommer sollen die Ausflüge der Schulen, die Jugend- und Zeltlager aller Organisationen mit Rettungsschwimmern beschickt werden, die gleichzeitig im Lager Unterricht und Ausbildung abhalten werden. Keine Abzeichenträger, sondern wirklich einwandfreie Rettungsschwimmer seien das Ziel. Die Oberschule wurde in Anerkennung ihrer Leistungen selbständige Ortsgruppe im Bezirk der DLRG. Ebenfalls wurde die im Januar in Eckernförde stattfindende Jahreshauptversammlung des Landes besprochen und eingehend über die Verhandlungen wegen des Baues eines Schwimmbades berichtet, die zur Zeit mit allen Dienststellen geführt werden. Es herrscht die Meinung vor, daß die Lage des Schwimmbades auf dem Gelände der TVA am günstigsten ist. So lange kein Schwimmbad vorhanden sei, könne auch in Eckernförde die Meeresmeisterschaft nicht ausgetragen werden. Kreisjugendpfleger Dombrowsky stellte das Jugendheim für Besprechungen des DLRG und für etwaige Kurse zur Verfügung und betonte sein Interesse für DLRG und Schwimmclub. Anschließend fand eine allgemeine rege Aussprache aller Teilnehmer statt."
Quelle: Eckernförder Zeitung von Sonnabend, dem 19.11.1949.


Wie dringend notwendig es war, sich verstärkt der Wasserrettung zu widmen, zeigt folgender Zeitungsauszug von 1950: "In den Jahren 1931 bis 1935 starben in Deutschland durch Ertrinken 14939 Menschen. Jährlich also fast 3000 Menschen. Von 1936 bis 1940 reduzierte sich diese Zahl auf jährlich ca. 2200. Dann stiegen diese Zahlen im Kriege wieder stark an.
In Schleswig-Holstein ertranken im Jahr 1948 noch 273 Menschen. Diese Zahl schnellte im Jahr 1949 durch den guten Sommer erschreckend in die Höhe. Vom 15. Mai 1949 bis 15. September 1949 ertranken 368 Menschen in Schleswig Holstein. Durch Verkehrsunfälle vom 1.01.1949 bis zum 1.10.1949 verloren 308 Menschen Ihre Leben".


Bereits 1950 erschien in der EZ (Eckernförder Zeitung) eine Analyse der DLRG Eckernförde. 

Die Leistungen der damaligen  Zeit sind schon recht  beachtlich:

 "Es war erfreulich zu erfahren, daß nach dem Zusammenbruch in Eckernförde eine Arbeit aufgenommen wurde, deren Segen dort bekannt ist, wo ein bedrohtes Menschenleben der Gefahr des Ertrinkens entzogen wurde. Hierzu trugen bei: 14 Lehrgänge für Nichtschwimmer mit 418 Teilnehmern und 9 Lehrgänge für Rettungsschwimmer mit 141 Teilnehmern allein im Jahre 1949. Weiter legten in derselben Zeit 518 Schwimmer die Freischwimmerprüfung, 246 die Fahrtenschwimmerprüfung,91 die Jugendscheinprüfung, 77 die Grundscheinprüfung als Rettungschwimmer ab. 23 Schwimmer bekamen als Rettungsschwimmer die Leistungsurkunde verliehen. Aber es bleibt noch viel zu tun Denn: Über 90 Prozent aller Schulkinder über 10 Jahren der Stadt und 93 Prozent aller Schulkinder des Kreises Eckernförde können nicht schwimmen... Bei der Rettungsstation konnten in Eckernförde im Jahre 1949 durch Freiwillige Helfer des JAW und des Schwimmclubs in 94 Fällen erste Hilfe geleistet und bei 21 Hilfeleistungen größere Unfälle vermieden werden. Trotzdem waren zwei Todesfälle durch Ertrinken in Eckernförde zu beklagen (Schiffer Stöcken durch Bootsunglück und ein Hamburger Schüler bei Altenhof)."EZ vom 24.4.1950. Bezirksleiter der DLRG Kreis Eckernförde ist W. Tiemann, der Verfasser dieses Artikels.

Am 11.3./12.3.1950 fand die Landesverbandshaupttagung in Eckernförde statt.
Als Erster Vorsitzender wurde der Polarforscher Dr. Grotewohl wiedergewählt, 2. Vorsitzender wurde Herr Rottgardt, Technischer Leiter Stud.Rat Voigt (vgl. EZ v. 14.3.50).

Auf der Frankfurter Hauptversammlung, Anfang April 1950, an der bereits wieder elf Landesverbände teilnehmen, wird der Kieler Polarforscher Dr. Max Grotewahl zum ersten Nachkriegspräsidenten der DLRG gewählt. Er bleibt ein Jahr im Amt. Zum Ende des Jahres zählt die DLRG bereits über 28.000 Mitglieder.

Im Mai bekommt der Tischler Rüdiger Jonas als erster Prüfling nach "Wiedererstehung" der DLRG  seinen Lehrschein, dessen Prüfungsarbeiten sich über 2 Jahre hinzugen, so die EZ vom 9.5.1950.
Weitere Quelle: DLRG Jahrbuch 1965/66

Damals sorgte übrigens die Kinderlähmung als Volkskrankheit für viel Unruhe in der Bevölkerung.

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Die 50er und frühen 60er Jahre - Aufstieg unter Heinz Arendt

Das Wichtigste in Kürze:- Stud. Rat Arendt ist Bezirksleiter
- 1952 Stud. Rat Arendt wird als Bezirksvorsitzender erwähnt (Wahljahr ist noch unbekannt)
- 1955: Heinz Arendt wird LV-Präsident
- 1956: Beginn der Ausbildung der Soldaten der neu gegründeten Bundeswehr in Eckernförde auf Karlshöhe.
- 1962: Das LV-Heim, das heutige Heinz Arendt-Haus, wird eingeweiht. 
- 1962: Der Bezirk hat laut Jahrbuch 1509 Mitglieder! Das waren noch Zeiten!
- Juni 1965: Heinz Arendt verunglückt tödlich

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In den frühen 50'er Jahren nahm der Verein einen rasanten Aufstieg, sowohl was Mitgliederzahlen als auch Schwimmzeugnisse anbelangt. Zum Muttertag 1950 wurde wegen des guten Wetters bereits mit einem Schlauchboot Rettungswachdienst geleistet.

Der Wachdienst erfolgte am Strand von Zelten aus, von denen auch zahlreiche Schwimmprüfungen durchgeführt wurden. 1950 gab es 897 Neuschwimmer, 606 Freischwimmer, 276 Fahrtenschwimmer, 143 Jugendscheine, 79 Grundscheine und 25 Leistungsscheine. (vgl. EZ vom 28.6.1951). Die Ausbildung fand von einem Seesteg vor dem Exer von Ruderbooten aus statt.

Auch der erste Lehrschein fällt in diese Zeit:"Als erster Prüfling nach Wiedererstehung der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft nach dem Kriege bestand der Tischler Rüdiger Jonas, Kieler Straße, seine Lehrscheinprüfungsarbeiten, die sich über zwei Jahre hinzogen, mit gut". EZ vom 9.5.1950

Laut einem Zeitungsartikel vom 7.10.52 konnten 126 Neuschwimmer, 134 Freischwimmer, 112 Fahrtenschwimmer, 98 Jugendschwimmer, 26 Grundscheine, 24 Leistungsscheine und ein Lehrschein vergeben werden. Acht Rettungsstationen wurden eingeweiht. Darin wird auch Studienrat Arendt  als Bezirksvorsitzender genannt.
Es gibt eine eigene Ortsgruppe Jungmannschule, die im Kaiserhof ihre Jahreshauptversammlung abhält. Deren Vorsitzender ist laut Zeitung Dieter Behrendt, der Technische Leiter (der Ortsgruppe Jungmannschule) ist Herr Mielich. Landesverbandsvorsitzender ist nach wie vor Herr Bals. 

1953 berichtet die Eckernförder Zeitung von der Jahreshauptversammlung:"...erstattete der technische Leiter Markner den Bericht über die Ausbildung und betonte, daß die Ausbildung unter zwei Faktoren stark gelitten habe. Das sei einmal die schlechte Witterung, zum anderen die Kinderlähmung. So sei es denn auch nicht verwunderlich, wenn die Zahl der abgelegten Prüfungen unter denen des Jahres 1951 lagen. Immerhin konnten 32 Anfängerlehrgänge mit 738 Teilnehmern durchgeführt werden. 432 Neuschwimmer wurden gezählt und 516, die das Frei- und Fahrtenzeugnis ablegten. Außerdem wurden die Prüfungen für 68 Grundscheine, 32 Leistungsscheine und 3 Lehrscheine abgelegt. Bei den sieben Rettungsstationen , die an der Eckernförder Bucht während der Badesaison laufend besetzt waren, wurden 1098 Rettungsstunden geleistet (Anmerkung: vermutlich nach Stationen gerechnet? - siehe Widerspruch zu unten)... Aus dem durch Herrn Will abgestatteten Kassenbericht ging hervor, daß im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 10149 DM und Ausgaben in einer Höhe von 9972 DM zu verzeichnen waren. Außer den Mitgliedsbeiträgen und Spenden, die zusammen rund 3000 DM ausmachten, wurden dem Bezirk Zuschüsse vom Landesverband, von der Landesregierung, der Stadt und dem Kreis zur Verfügung gestellt....
Danach gab Bezirksleiter Stud. Rat Arendt seinen Jahresbericht. Er hob eingangs hervor, daß die Zahl der Mitglieder sich von 294 am 31.12.1951 auf 1287 am 31.12. letzten Jahres erhöht hat und bis heute weiter gestiegen ist. Damit stellt Eckernförde nach Rendsburg den zweitstärksten Bezirk im Landesverband Schleswig-Holstein.... Stud. Rat Arendt nannte dann Dänisch Nienhof, Schwedeneck, Sehestedt, Holtsee und Louisenlund als bereits bestehende Ortsgruppen, während in Neudorf, Barkelsby, Gammelby, Gettorf, Loose, Dänischenhagen und Fleckeby noch Ortsgruppen in Vorbereitung sein. Als Krönung der Arbeit bezeichnete er dann schließlich die Schaffung eines eigenen DLRG - Heims, in dem nicht nur Räume für die eigentliche Heimarbeit vorhanden sein sollen, sondern auch für die Unterbringung des gesamten Rettungsgerätes sowie der Ruder- und des Motorrettungsbootes. ... Bezirksleiter Arendt kündigte weiter an, daß im April zehn Lehrer ausgebildet werden sollen, die ihren Schülern dann im Sommer selbst die Schwimmprüfung abnehmen können. Zur Ausbildung selbst erklärte er weiter, daß die Steigerung der Rettungsstunden von 6081 im Jahre 1951 auf 10096 im Vorjahr eine gute Leistung sei. In 52 Fällen konnte durch die Stationen erste Hilfe geleistet werden, davon waren 49 Hilfefälle im Wasser, 39 davon leichte. Zehn Personen, zum Teil Jugendliche konnten durch den Einsatz der Rettungsschwimmer vor dem sicheren Tode des Ertrinkens gerettet werden. ... Bei den im Anschluß vorgenommenen Wahlen wurde für den ausscheidenden Gerätewart Sinnhuber Oberwachtmeister Woelke gewählt, als Werbewart Herr Pflug und als Jugendwart Lehrer Niemann."

Unter Heinz Arendt, einem Lehrer der Jungmannschule, der vom damaligen stellvertretenden LV-TL Kurt Mielich unterstützt wurde, lernten zahllose Jugendliche (Schüler der Jungmannschule?) das Schwimmen. Von einem Ruderboot und von Zelten am Strand aus erfolgte damals die Ausbildung. Wer den Rettungsschwimmschein erworben hatte, wurde gleich DLRG-Mitglied. Dem Werben mit charmantem Druck des damaligen Bezirksleiters konnte kaum ein Schüler entrinnen, so berichteten es Zeitzeugen. Das Land Schleswig-Holstein förderte stark den Schwimmunterricht an den Schulen. Die DLRG war dem Kultusministerium zugeordnet.
Einen guten Eindruck von der Art der Veranstaltungen liefert der folgende Zeitungsartikel über die DLRG: 

"Filme der DLRG. Gettorf. Der Kinosaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft ihre beiden Filme über Schwimmunterricht und Rettungs- und Befreiungsgriffe ablaufen ließ. Der Bezirksvorsitzende, St. Rat Arendt, umriß in einem Vortrag die großen Aufgaben der DLRG und bewies an Hand von Zahlenmaterial, wie segensreich das Wirken an der Küste in den verschiedenen Wach- und Rettungsstationen gewesen ist. Wieder wurde die Forderung nach dem täglichen Schwimmunterricht erhoben. Der bestehenden Jugendgruppe der DLRG wurde ein Scheck von DM 100,-- für eine Fahrt nach Süddeutschland überreicht." Quelle: Eckernförder Zeitung vom 22. Mai 1953.

1956 begann die Ausbildung von Soldaten in der Kaserne Karlshöhe. Die Bundeswehr war 10 Jahre nach dem Krieg im Zuge des "Kalten Krieges" gegründet worden.
Für den Unterricht wurde extra eine Ortsgruppe Karlshöhe gegründet. Die DLRG bot Tanzabende an, die regen Zuspruch fanden, da Diskotheken und ähnliche Zerstreuungsmöglichkeiten wie Computerspiele noch nicht existierten.

Neben den offenkundigen Qualitäten von Heinz Arendt sorgte das damalige Bestreben, sich in einer Organisation zu engagieren, und die fehlenden alternativen Freizeitangebote für Mitgliederzahlen, die bei ca. 1500 Mitgliedern lagen (Jahrbuch 62/63 vermerkt 1509 Mitglieder  und 20 ständige Wachen).

Die Tanzveranstaltungen fanden im "Seegarten", im Hotel "Stadt Kiel" und im "Kaiserhof" statt. Diese Tradition führte auch der Nachfolger Heinz Nietzsche weiter.

Jugendwart war damals Dr. Link, so berichteten uns Zeitzeugen. In dieser Zeit bekam die DLRG jedoch bereits die Konkurrenz anderer Vereine und des zunehmenden Freizeitangebotes zu spüren.

Der Bezirksleiter Heinz Arendt wurde 1955 Landesverbandspräsident und prägte auch dort die DLRG. Am 21.1.1962 wurde das LV-Heim eingeweiht.
Dort scheint auch das Heim der DLRG-Eckernförde gewesen zu sein.

In diese Zeit fiel auch die Einführung der Rettungsleine mit der eigenen Seiltrommel zum Aufwickeln der Rettungsleine sowie die der Wiederbelebungspuppen "Resusci-Anne" oder auch Laerdalpuppe genannt.  

Bei einer Fahrt zu einer DLRG-Tagung verunglückte Heinz Arendt am 25.6.1965 mit dem Auto in der Nähe von Hamburg schwer und verstarb an den Verletzungen am 28.6.
Ihm zu Gedenken heißt das Landesverbandsheim seit 1965 Heinz-Arendt-Haus. Es ist nicht das Heim der DLRG Eckernförde, sondern das des Landesverbandes.

Im Jahre seines Todes hatte die DLRG Eckernförde 1458 Mitglieder und 19 Wachstationen.

Der Nachfolger auf Landesverbandsebene wurde auf der nächsten LV-Haupttagung der damals 44-jährige Dr. Eitel-Friedrich Gülsdorf. Er begleitete die Geschicke des Landesverbandes bis in die Mitte der 80er Jahre.
Damals wurde auch Werner Nicke der legendäre Technische Leiter des Landesverbandes. Bei seiner Ausbildung konnte man den beruflichen Hintergrund bei der Bundeswehr gut beobachten.
Beide waren noch bis in die 80'er Jahre auf diesen Posten aktiv, bevor sie aus Altersgründen aufgaben.

Der Zusammenbruch nach dem Tode von Heinz Arendt

Ein Zeitungsartikel aus dem Oktober 1965 zeichnet (noch?) ein sehr positives Bild der DLRG Eckernförde.
Als Technischer Leiter ist 1965 Dieter Hansen bekannt (Eckernförder Zeitung 30.10.1965). Der DLRG Bezirk Eckernförde hat danach 241 Rettungschimmer*innen. Es gab eine Wiederbelebung und 700 Erste Hilfe Leistungen.  Wegen der fehlenden Schwimmhalle fuhr man zur Schwimmausbildung nach Kiel. Der Bezirksarzt Dr. Wagner führte damals die Erste-Hilfe-Kurse durch.
Am Freitag Abend um  19:30 Uhr traf man sich im DLRG-Heim zur Ausbildung, aber auch zu Glasur und Keramikbrennerei (!). Des weitern wurde ein Wandteppich geknüft - weiß irgend jemand, was daraus geworden ist? Die Jungen beschäftigten sich mit der Einlagerung der Motoren, der Ausstattung des Einsatzwagens und mit Holzbastelarbeiten, so der Zeitungsartikel. In dieser Zeit war auch die Geschäftsstelle geöffnet. 

Herr Moszinski übernahm nach dem Unfalltod von Heinz Arendt 1965 das Amt des Bezirksvorsitzenden in Eckernförde.
Von dem Schlag durch den Verlust der zentralen Person Heinz Arendt konnte sich die DLRG Eckernförde in der zweiten Hälfte der 60'er Jahre lang nicht mehr erholen.

Es kam zu einem dramatischen Einbruch der Mitgliederzahlen, zu persönlichen Differenzen, so berichteten Zeitzeugen, und dem Verlust zahlreicher Unterlagen aus der damaligen Zeit.
Die Informationen, die wir aus dieser Zeit haben sind ausgesprochen spärlich und keines der lebenden Mitglieder hat diese Zeit bewusst mitbekommen.

Zu sehr war der Bezirk auf eine Person fixiert.

Nachfolger von Dieter Hansen, noch unter dem Bezirksleiter Moszinski, wurde Ende der 60'er Jahre Rolf Neveling, so Berichte von Zeitzeugen. Rolf Neveling blieb auch in den 70er Jahren eine wichtige Figur in der DLRG Eckernförde und in der Technik aktiv. Er betreute gemeinsam mit seiner Frau auch das Landesverbandsheim. An diese Zeit können sich noch einige DLRG-Mitglieder erinnern.

Die zweite Auferstehung der DLRG Eckernförde

Das Wichtigste in Kürze:
- 1970 langsame Erholung der DLRG Eckernförde
- 1979? Landesverbandshaupttagung
- 1979 Landesmeisterschaften der DLRG SH in Göteborg
- frühe 1980er Jahre diverse Fahrten der Jugendgruppe unter Wilhelm Maibaum
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Langsam erwachte die völlig zusammengebrochene Ausbildung zu neuem Leben, als die Schwimmhalle Anfang der 70'er Jahre gebaut wurde.
Auch Anfang der 70er Jahre ist Hans Mosziensky als Bezirksleiter überliefert.
In einem Zeitungsartikel von 1972 beklagt er am 4.6. 1971 eine zu geringe Spendenbereitschaft bei der Haus- und Straßensammlung der DLRG. Gleichzeitig würden sichere Strände erwartet.  Es fehlten auch Rettungsschwimmer am Strand. Die Schwimmausbildung fand zu diesem Zeitpunkt noch am Strand satt.

Eine erheblich günstigere Entwicklung ergab sich dann mit der Einweihung des neuen Meerwasserwellenbades Anfang der 70'er Jahre.
In den 70'er Jahren war Hans Jeske (Quelle: DLRG Jahrbuch 76/77) der Vorsitzende des Bezirks.
Im September 1976 gab es die ersten Bezirksmeisterschaften in Eckernförde (Quelle: DLRG Jahrbuch 76/77). Seit dem haben sie regelmäßig stattgefunden, nur durch Corona 2020 und 2021 unterbrochen.
Im gleichen Jahr gründeten Susanne Jeske und Dagmar Schlosser eine Jugendgruppe, die seither existiert..
Ende der 70'er Jahre bis 1983 wurde der Verein von Carl Klagges und seinem Stellvertreter Reiner Schloßer geleitet.
Seine Frau Dagmar Schloßer war Frauenwartin.
Die Technischen Leiter waren Winfried Sauer bis 1979, Rolf Neveling bis 1982, Winfried Sauer war dann der Stellvertreter.
Winfried Sauer hat die Leistungsgruppe auf Fordermann gebracht. Als ehemaliger Kampfschwimmer sorgte er z.B., dass die meisten damals 40m, oft auch 50m Tauchen konnten. 
1974 wurde offenbar die "Adler 6" als neues Boot getauft.

Die Tauchergruppe wurde 1978 wieder zum Leben erweckt. Peter Ehring und Lothar Schidler waren die beiden Inititatoren. Diese Gruppe konnte auf die Arbeit von Winfried Sauer zurückgreifen. Peter Ehring war Minentaucher bei er Bundeswehr und hat die Gruppe mit seinem Wissen hervorragend ausgebildet.
Lothar Schidler wurde Tauchwart und sorgte dafür, dass es zahlreiche Exkursionen z.B. nach Nordgaardholz an der Geltinger Buch gab..

Seit Ende der 70er Jahre war Wilhelm Maibaum Jugendwart.
In dieser Zeit setzen dann auch meine Erinnerungen (Manuel Bernhard) mit der Fahrt nach Neviges ein.
Diese sind die Basis der folgenden Abschnitte.

Im Mai 1979 fand in Eckernförde die Landesverbandshaupttagung statt. Gastredner war damals Dr. Uwe Barschel, der damalige Ministerpräsident, der dann Anfang der 80er Jahre durch die Narschelaffäre traurige Bekanntheit erlangte.

1979 können sich noch die alten Mitglieder an die Landesmeisterschaften in Göteborg erinnern.
Wir führen mit der eigens vom DLRG Landesverband gecharterten "Prinsessan Birgitta" nach Göteborg.
Von der Brücke der Hafeneinfahrt in Göteborg hing eine DLRG Flagge herab, Die Wettkämpfe wurden den ganzen Tag durchgezogen und Abends ging es dann von Schweden wieder zurück nach Kiel. Es war ein tolles Erlebnis und hat mich zur DLRG gebracht und bis heute dort gehalten. 

In diese Zeit fällt auch eine Phase in der wir Kontakte nach Velbert und Neviges hatten.
Mindestens einmal waren wir dort (1978?) und wurden auch besucht.
Von 1982 existieren Bilder eines Besuchs. 
1982 ging es auch das erste Mal nach Österreich. Dieser Fahrt sollten noch mindestens zwei weitere folgen.

Ab 1982 waren Jürgen Weber TL, Hans Peter Steffen RfÖ und Anke Petersen die Stellvertreterin.
RfÖ war der Referent für Öffentlichkeitsarbeit. Das ist das, was man heute Referent für Verbandskommunikation nennt.
 

Die 80er Jahre - die Ära "Klausi"

Auf der Jahreshauptversammlung am 4.3. 1983 wurde Klaus Rettich der Nachfolger von Reiner Schloßer als stellvertretender Bezirksleiter.
Im Juni 1983 trat Carl Klagges zurück, so dass Klaus Rettich etwas unverhofft der Bezirksleiter und 1. Vorsitzende wurde und es 25 Jahre bis 2008 blieb.
Referent für Öffentlichkeitsarbeit (RfÖ) war mindestens seit 1979 Hans-Peter Steffen.

Ihm folgte 1982 Werner Beck. Werner hatte sich zum Ziel gesetzt, die Mitgliederzahl wieder über die 500er Marke zu schieben. Die Werbeaktion, die am 1.1.83 begann, hatte großen Erfolg. Innerhalb von 7 Monaten konnten über 60 Mitglieder geworben werden Am 11.8. war die 500er Marke erreicht. 

Lothar Schiedler entwickelte aus den Anfängen in den 70er Jahren als Tauchwart bis 1983  die Rettungstauchergruppe, die danach mit der Feuerwehr zusammenarbeitete. Sein Nachfolger wurde Volker Knoop.
Die Tauchergruppe gab es über viele Jahre, bis sie dann in die Feuerwehr überwechselte, da die immer komplexeren technischen und formalen Voraussetzungen den Rahmen der DLRG Eckernförde sprengte. Dort existierte sie viele Jahre weiter, hatte aber offenbar auch dort mit dem hohen Sicherheits- und Bürokratieaufwand zu kämpfen.


Winfried Sauer, ein ehemaliger Kampfschwimmer, der zusammen mit dem weltbekannten Ozeanforscher Jaques Cousteau in Frankreich ausgebildet wurde, leitete als stellvertretender TL (1983) eine Leistungsschwimmgruppe. 50m Streckentauchen war damals das Ziel, was die meisten erreichten. Mehr war aus Sicherheitsgründen verboten. Wenn jemand nach 50m wendete und weitertauchen wollte, erscholl ein lauter, nicht zitierfähiger Ruf, Winfried sprang hinterher und holte den verhinderten Helden aus dem Becken.

Zu Beginn dieser Zeit war unsere Geschäftsstelle in der Gartenstraße 8, der Jugendkeller war in der Gartenstraße 10. Dort begannen auch die Modellbauer, mit denen wir heute bei der alten Straßenmeisterei wieder vereint sind.

Die Jugendarbeit stand unter Leitung von Willi Maibaum mit den Stellvertretern Michael Ringel, Michael Heitmann (aktiv in der Eckernförder Feuerwehr), Volker Knoop (später Tauchwart) und Manuel Bernhard (heute für die Homepage zuständig und Autor dieser Zeilen).
Michael Ringel, der den Tauchverein "Ringelnatter" gründete, verstarb Jahre später bei einem tragischen Tauchunfall in der Nordsee am Eidersperrwerk. "Ringelnatter" war die Ansteuerungstonne von Eckernförde, die heute auf dem Borbyer Ufer steht.

Vom 6.10.83 bis 16.10.1983 fuhr die Jugendgruppe in das Torfhaus im Harz.

Im Oktober 1983 führten die Ausbilder eine Berlinfahrt durch. Die Gruppe stieß glücklicherweise auf verständnisvolle "DDR-Grenzer", die besser waren, als ihr Ruf und einige Augen zudrückten, als sich Teile der Gruppe "grenzfallig" auf dem Gebiet des "Klassenfeindes" verhielten.

1984 fanden eine Österreichfahrt 21.6.84 - 11.07.84 nach Krottendorf in der Steiermark und eine Velbertfahrt über Pfingsten vom 8.6.-11.84 statt. Übernachtet wurde in dem recht urtümlichen Naturfreundhaus.

Im August fanden die Bezirksmeisterschaften und das Zeltlager in Karlsminde statt.
Im September fanden eine Radtour und ein Weinfest (andere Zeiten andere Sitten!) statt.
Vom 25.10.-28.10. 1984 fanden die Landesmeisterschaften statt.
Im November gab es das Spanferkelessen, welches gemeinsam mit den Wasserfreunden durchgeführt wurde.  Am 29.12. war das Silvesterschwimmen in der Taucherübungshalle im Kranzfelder Hafen (Marinehafen).

In diesen Jahren fuhren wir noch mit einem gelben Plastikboot, das nach Erinnerung von Zeitzeugen "Sprotte" hieß. Es war aber für die wachsende Tauchergruppe von Lothar Schidler nicht gut geeignet. Es war zu eng für den Einsatz mit der sperrigen Tauchausrüstung.

1985 kauften wir uns daher ein neues Boot, die "Delphin", die von der Frau des Bürgermeisters Kurt Schulz auf diesen Namen getauft wurde. Es war ein Boot vom Typ Trave 470 (Länge in cm) der Fa. Schlichting. Als Arbeitsplattform der Tauchergruppe , die vorher kaum mit der "Sprotte" arbeiten konnte, war es ein eher flaches und breites Boot. Es konnte die Taucher gut aufnehmen, schlug im Seegang aber hart auf. Danach sind wir auf Schlauchboote umgestiegen. Zuerst kauften wir die "Eckernförde", dann die "Merlin", die auch heute noch im Einsatz ist.

Die Tauchergruppe war einige Jahre in Noorgaardholz zum Pfingstlager. Mit den ersten warmen Tagen des Jahres begann dort die Tauchsaison. Es wurde aber auch gesurft und Wasserski gelaufen.

Vom 14.10- 26.10.1985 gab es eine Fahrt an die Mosel, nach Traben-Trarbach

Vom 18.11. bis zum 20.11.1985 fanden die Landesmeisterschaften ein weiteres Mal in Göteborg statt.
Die Fahrt wurde von Wilhelm Maibaum geleitet, Betreuer waren Helga Maibaum und Bernhard Schulze.

Im Sommer 1986 zogen wir in das "Ottestift" in der Ottestraße 1 um. Dort war dann für einige Jahre unsere Geschäftstelle.

Für das Jahr 1987 sind gute Unterlagen erhalten, die einen Einblick in ein vielleicht typische Jahr der 80er Jahre bieten:

Am 23.4. 1987 ging es zum "Osterhasenschwimmen" nach Kiel.
Vom 17.6.- 8.7. fand eine weitere Fahrt nach Österreich statt. Für 600 DM fuhren wir nach Krottendorf-Gaisfeld. Wir waren eine Woche auf der Alm und zwei Wochen im Tal.

1987 fand in Eckernförde bzw. Aschau das Großereignis des Jahrzehnts für uns statt. Nach dem Strickmuster des damals bekannten "Spiel ohne Grenzen" des Fernsehmoderators Hans Rosenthal fand bei uns die "Aquariade" statt.
Es waren viele Spiele am und im Wasser, bei denen es immer einen Gewinner gab: Die gute Laune und den Spass.
Es kam, Dank der guten Verbindungen zum MfG5 (Marinefliegergeschwader 5) , sogar ein Seaking-Hubschrauber der Marine, der einen unserer Rettungsschwimmer "aufwinschte". Wer weiß noch (außer dem Autor), wer das war? Dass man mit "Beziehungen" solch einen Einsatz eines Seaking erreichen konnte, erscheint heute undenkbar - abgesehen davon, dass diese Seaking 35 Jahre später immer noch fliegen.

Abends gab es kulturelle Großereignisse, wie ein Kabarett und eine Aufführung des "Schwanensees" von Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Ballett in der Aschauer Oper - dem Zeltlager des Roten Kreuzes. Diese Oper ist inzwischen geschlossen und der Platz verwaist. Die Ballettgruppe stammte aus der Berufsschule Technik in Rendsburg, dem heutigen Berufsbildungszentrum "NOK". Sollte jemand der damals beteiligten diese Zeilen lesen, lasst Euch nicht davon entmutigen, dass das u.a. Staatliche Moskauer Ballett versucht, es nachzumachen - ihr wart einmalig!

Ebenfalls im Herbst 1987 ging es mit der Jugendgruppe ein weiteres Mal nach Traben-Trarbach an die Mosel. Wir wohnten in der dortigen Jugendherberge "Mittelmosel" auf einem Berg über der Stadt.
Bei einer Nachtwanderung auf den Weinberg über Traben-Trarbach sahen wir, dass in die Tankwagen mit dem "Federweißen" säckeweise Zucker geschüttet wurde. Wir hatten jedoch keinen neuen Glykogenskandal entdeckt, der 1985 die Gazetten der Presse füllte,  sondern das war bei der entsprechenden Qualitätsstufe des Weines (kein Prädikatswein, sondern Qualitätswein) erlaubt. Dieses und vieles andere erfuhren wir bei Besuchen in einer Weinkellerei.

Kann sich jemand an die Kellerei und den riesigen alten Weinkeller erinnern? Es war das Weingut Emert, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt.

Am 11.10.1987 fand eine Radtour statt, die Jürgen Weber organisiert hatte, der damals als Technischer Leiter aktiv war.

Am 8.12.1987 gab es einen Ausflug zum VW-Werk nach Wolfsburg, den Klausi organisiert hatte.

Im Jahre 1988 fuhren wir ein weiteres Mal nach Berlin über die Zonengrenze. Von dieser Fahrt sind Aktionen von Teilnehmern überleifert, die zum Glück nie bekannt wurden - und auch hier aus Gründen der Staatssicherheit verschwiegen werden ;-)

Der Vorstand 1987 bestand aus: Klaus Rettich, Stellvertreterin war Edith Beck, Geschäftsführerin Emmy Koß, Schatzmeister Wolfgang Koß, Frauenwartin Helga Sauer, Jugendwart Wilhelm Maibaum, Stellvertreter Manuel Bernhard und Bernhard Schulze, Technischer Leiter war Jürgen Weber, Stellvertreter Heinz Schnedler, Tauchwart Volker Knoop, Bezirksarzt Dr. J.Kurze, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit: Petra Schröder.

Durch die eifrige Werbung von Werner Beck, der die "500-Mitgliedermarke" reißen wollte,  hatten wir im Jahre 1985 sogar 576 Mitglieder!

Die Geschäftsführung und die Kasse lagen 20 Jahre lang in den bewährten Händen von Wolfgang und Emmy Koß.
Sie wurden nie einzeln gesehen, waren über viele Jahre lang eine wichtige Stütze des Vereines und sind inzwischen beide leider verstorben.
Sie waren, wie sich inzwischen bei verschidenen Gesprächen "Weißt Du noch ..."herausstellte, für mehrere das Abbild des idealen Ehepaares.

 

 

Neugründung als eigenständiger Verein, eine neue Wache, Schwimmhallenrenovierung, Veränderungen bei Jugend und Technik, zahlreiche sportliche Aktivitäten

Die ereignisreichen 90er Jahre

Der steuerliche Hintergrund der Umorganisation des Landesverbandes in eigenständige Vereine:

Anfang der 90er Jahre ging ein steuerliches und juristisches Erdbeben durch die DLRG-Schleswig-Holstein.

Es hatte große steuerliche Probleme mit der Durchführung von Lotterien gegeben, für die das Land Schleswig-Holstein unerwartet Steuernachzahlungen vom Landesverband verlangt hatte.

Dem Landesverband Schleswig-Holstein war eine (nur eine!) Lotterie erlaubt, die auch jahrzehntelang stattfand. Nun wurden die kleinen Verlosungen bei vielen Anlässen in den zahlreichen Bezirken des DLRG Landesverbandes rechtlich mit zu den steuerpflichtigen Lotterien gezählt, so dass der Landesverband zu Nachzahlungen für diese Lotterien verpflichtet wurde. Diese Nachzahlung drohte dem Landesverband finanziell das Genick zu brechen. Der Landesverband war damals ein eigenständiger Verein und die Untergliederungen waren Bezirke, aber keine Vereine.
Damals setzte sich der im Zuge der "Schubladenaffäre" im März 1993 zurückgetretene Sozialminister des Landes Schleswig-Holstein Günther Jansen im Zuge einer dramatischen Landesverbandshaupttagung in Rendsburg 1993 dafür ein, die Finanzlasten der DLRG Schleswig-Holstein zu senken. Wer sein soziales Engagement in dieser Sitzung gesehen hat, ist geneigt, der Version von Jansen in der Barschel/Schubladenerfähre zu glauben, in der er seinerzeit behauptete, Geld für Pfeiffer aus menschlichen Gründen gesammelt zu haben. 

Außerdem hatte der DLRG-Landesverband Schwierigkeiten, die Buchführung der einzelnen Bezirke im Griff zu behalten, die sich zu wenig an die notwendigen Standards hielten.  Daher hatte der Landesverband massiv Probleme, einen ordentlichen Jahresabschluss aufzustellen.

Der damalige und inzwischen leider verstorbene DLRG-LV Präsident Hans-Hubert Hatje ("H hoch 3") brachte damals den strauchelnden Landesverband wieder auf Kurs.
Aus den rechtlich, dem Landesverband untergordneten Bezirken, die Teil des Vereines DLRG Schleswig-Holstein waren, wurden viele juristisch eigenständige Vereine.

So haben wir die DLRG Eckernförde e.V. 1994 gegründet und taten es damit vielen Bezirken im Lande gleich.
Als Gründungsmitglieder sind noch bekannt: Klaus Rettich (Vorsitzender), Jens-Uwe Jannichsen,  Wolfgang und Emmy Koss, Manuel Bernhard, Jürgen Weber(?)

Am 2.4.1994 erhielten wir die Bestätigung des Amtsgerichts, die diese Gründung offiziell besiegelte.

Turbulenzen in der Jugend und Technik
Eine plötzliche schwere Erkrankung warf den dmaligen Jugendwart und vor einiger Zeit verstorbenen Wilhelm Maibaum aus der Jugendarbeit, die sich dann in einem längeren Prozess wieder finden musste.

Anfang der 90'er Jahre wurden Dorthe Christiansen und Barbara Maas seine Nachfolger als Jugendwarte.
1992 In einer unruhigen Zeit wurde auch kurzzeitig Dirk Milanowski Jugendwart, um dann 1992 von Jürgen Weber kommissarisch abgelöst zu werden.

Im Sommer 1992 wurde dann Manuel Bernhard in Abwesenheit als Jugendwart gewählt und trat gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Bianca Jacobsen nach seiner Rückkehr aus Hannover im August das Amt an. Sie brachten die Jugendarbeit wieder in ruhigeres Fahrwasser. Beide sind auch noch über 25 Jahre später in der DLRG Eckernförde aktiv.

Bianca und Manuel traten dann im November 1994 nicht mehr an, da sich nun Björn Fischer als Jugendwart zur Verfügung stellte, der sowohl den Posten als auch das Herz von Bianca Jacobsen erobert hatte. Bianca Jacobsen und Björn Fischer prägten danach für einige Jahre die Jugendarbeit und Bianca heißt seit vielen Jahren Bianca Fischer. Bianca wurde 1997 wieder Jugendwartin und später die Stellvertreterin von Kathinka, die dann einige Zeit die Leitung der Jugend inne hatte. 

in besonderes Highlight war in diesen Jahren das Marathonschwimme in Norderstedt an Ostern. Dort wurde 24 Stunden lang von den Mitgliedern einer Mannschaft in halbstündigen Schichten abwechselnd geschwommen. Wir waren mehrfach dort.

In 24 Stunden kamen so z,B. 1994 bei den Mädchen 34.150m und bei den Jungs 39.050m zusammen.
"Teilnehmerinnen" waren: Diana , Katharina , Petra , Myrna , Mathias , Bianca in der "Damen"mannschaft.
Bei den Herren nahmen Wolfgang  Heiko, Knut-Enno , Marc  und Björn Fischer teil.

Wir nahmen aber auch am Seeschwimmen teil. So gibt es Unterlagen über das Seeschwimmen am 28.07.91. Die Kurzstrecke ging über 1000m: Vom Hafen bis zur Holzbrücke vorm jetzigen Kreta. Die Langstrecke ging über 1500m vom  Hafen bis zur Seelustbrücke

Die Jugend ging jährlich zum "Zeltlager am Brahmsee", in Rieseby wurde der Trimmathlon besucht und gesichert.
Es wurden auch einige Fahrradtouren gemacht, da sich einige fahrradbegeisterte Mitglieder in die DLRG Eckernförde oder in ihren "Dunstkreis" verirrten.
Für die Jugend gab es Ferienlager in den Niederlanden, in Frankreich, Kanutouren nach Schweden und Besichtigungen des NDR oder der Meyerwerft in Papenburg sowie von VW in Wolfsburg.
4 Personen erhielten sogar sogar die Erlaubnis, den Flugzeugträger "Nimitz" in Wilhelmshaven zu besichtigen, der damals das größte Kriegsschiff der Welt war.

Wir hatten auch eine eigene Vereinszeitung, die "Sprotte", die die Funktion der heutigen Homepage hatte, die von Manuel Bernhard und Andreas herausgegeben wurde.

In diese Jahre fallen auch Besuche des "Nabada" in Ulm, die ebenfalls aufgrund von Beziehungen von Elisabeth und Michael Schnurbus zu Stande kamen. Das "Nabada" ist ein Fackelzug auf der Donau bei Ulm, an dem wir vom 13.7. bis 18.7.1995 teilnahmen. Wir waren dort allerdings mehrere Male. 

Im Februar 1996 gab es auch die erste bis dahin bekannte "Eiswache" in Eckernförde. Einige Freiwillige bewachten an zwei Wochenenden die zugefrorene Ostsee, bzw. die potentiellen eventuellen unfreiwilligen  "Badegäste".
In dieser Zeit besuchten eine Gruppe um Michael Schnurbus den "Blautopf", den Quelltopf der Blau in Blaubeuren.  Es ist ein Paradies für Höhlentaucher und hat unsere Taucher magisch angezogen.

Mit der Jahreshauptversammlung 1997 beendete Michael Schnurbus dann seine 13-jährige Tätigkeit als Technischer Leiter der DLRG Eckernförde. Er wechselte zum Landesverband und war dort und auf Bundesebene lange Jahre in der Rettungstaucherausbildung tätig. 
Der Bereich Technik wurde danach von einem Leitungsteam bestehend aus Ralf Ove Homan für Taucherei und Rettungsboot, Heiko Siebert für die Ausbildung und Björn Fischer für den Bereich Wache geführt.


In der zweiten Hälfte der 90er Jahre packte einige das Marathonfieber.
Einige DLRG-Mitglieder (Klaus, Björn, Wolfgang, Heiko Siebert und Manuel) versuchten auch erfolgreich ihr Glück beim Laufsport und nahmen an verschiedenen Marathonläufen teil.
Beim Fördecrossing in der Flensburger Bucht, Trimmathlon in Rieseby, beim Seeschwimmern in Eckernförde, beim Rolandpokal und beim Nordertorpokal in Flensburg oder dem Badlantikwettkampf in Ahrensburg stellten einige Mitglieder unter Beweis, dass sie im Wasser zu Hause sind.
 

Wir bekommen eine eigene Geschäftstelle und neue Wachstation

Mehrfach mussten wir unsere Geschäftsstelle wechseln. Wir zogen von der Gartenstraße 8, in die Otte Straße 1, um dann bald wieder im Meerwasserwellenbad in den ehemaligen Räumen der Kurverwaltung eine vorübergehende Bleibe zu finden.

Es wurde Zeit, sich um eine (vermeintlich) dauerhaftere Lösung zu kümmern. 

So wurde im Jahre 1993 die Wasserrettungsstation gebaut, die auch heute noch am Strand neben dem Hotel "Seelust" steht.

Am 6.4.93 war Richtfest der (damals) neuen 1,5 Mio. teuren Wasserrettungsstation, in die wir dann am 25.7.93 einzogen, die offizielle Eröffnung war am 13.08.1993.  Wir nutzen das Obergeschoss provisorisch, wenn die Wache nicht in Betrieb war. So fanden Jugendtreffen oder Vorstandssitzungen, sowie die Ausbildung, außerhalb des regulären Wachbetriebes statt. Seit Januar 1994 mussten wir mit der Schwimmausbildung nach Kappeln (Ellerbeck) in die dortige Bundeswehrhalle ausweichen, um die Ausbildung auf Sparflamme weiterlaufen zu lassen, da das Meerwasserwellenbad eine dringend notwendige Totalsanierung über sich ergeben ließ.

Im August 1995 begann dann wieder die Ausbildung in der renovierten Schwimmhalle. Im Gegensatz zu vielen anderen DLRG-Bezirken konnten wir danach die Schwimmhalle noch für Ausbildungszwecke verwenden. Sie war nicht, wie viele andere Hallen als "Spaßbad" für das Schwimmen vermurkst worden. 

Der Fall eines Eckernförders, der als Nichtschwimmer abends nach Wachende auf die stürmische Ostsee fuhr, dort kenterte und ertrank, hatte weitreichende Konsequenzen für den Bereich der Rettungstaucherei. Da die Taucher der DLRG eher durch Zufall von dem Notfall erfuhren, schlossen sich DLRG und Feuerwehr im Bereich Wasserrettung zusammen und kooperieren eng miteinander.

Die Ausbildung der Rettungstaucher wurde teilweise gemeinsam durchgeführt. So bildete die DLRG die Taucher aus. Die DLRG-Taucher erhielten dabei die Grundausbildung, die für eine sinnvolle Zusammenarbeit mit der Feuerwehr nötig ist. Die DLRG deponierte ihre Tauchausrüstung bei der Feuerwehr, um schnellstmöglich zum Einsatz zu kommen. Durch den Versicherungsschutz der Feuerwehr standen wir erheblich besser da als vorher. Auf der anderen Seite schlugen die Taucher auch sehr positiv bei der Feuerwehr zu Buche, die leider weniger als 40 aktive eigene Mitglieder hatte.
Der Technische Leiter für den Bereich Tauchen, Ralf Owe Homan koordinierte DLRG und Feuerwehr. Die DLRG Rettungstauchergruppe wurde 1999 in ihrem Umfang reduziert, da sie aufgrund ständig wachsender rechtlicher Forderungen immer teurer wurde.

Die Rettungstaucher der DLRG Eckernförde wurden schließlich in die Feuerwehr integriert, wo sie auch hinsichtlich des Materials besser versorgt werden können.

Im Jahre 2000 ändert sich das ungeliebte Orange der Einsatzkleidung in Rot, was auch noch die aktuelle Farbe ist.

Wieder neue Geschäftsstellen, Internetauftritt

Ins neue Jahrtausend 2000+

Raumsuche - die nächste

2001 werden die Räume der DLRG an der Rettungswache für die zahlreichen Aktivitäten zu eng. Besonders Ausbildung und Lagerung des Materials gestalten sich zunehmend schwierig. Nach langer Suche mieten wir von der Sparkasse Räume im Wulfsteert, die dann die Geschäftsstelle darstellen.

Im Jahre 2001 bekommt die DLRG Eckernförde einen eigenen Internetauftritt.
Damals gab es noch Text vor einem sandigen Hintergrund, erstellt von Heiko Siebert.
Mit Homepageprogrammen bastelten wir uns eine Homepage zurecht, von der leider heute nichts mehr zu sehen ist - sie war eben digital - es wäre schön, wenn man von damals einen "screenshot" hätte. Jeder Verein bastelte vor sich hin. Manuel Bernhard versuchte sein Glück mit verschiedenen Programmen für Homepages, teils mit nur sehr mäßigem Erfolg.
Einige Jahre später einigte sich die DLRG auf das System Typo3 und hat ein ähnliches Erscheinungsbild, das von der Bundesebene gestaltet wird.
Dieses System übernahmen wir 2006, Sie sehen es gerade, es hat diverse updates im Layout  (2013 und 2020) hinter sich und nun macht es auch Spaß, die Homepage zu pflegen.

2002: Jens-Uwe Jannichsen wird zum eneuen Schatzmeister gewählt, der Elisabeth Schnurbus ablöst. Elisabeth Schnurbus hat damals die Bereiche Mitgliederstatistik und Beiträge im Rahmen der Geschäftsführung betreut. 
Eine Flutkatastrophe, das Elbehochwasser, bewegten damals die Gemüter. Auch unser DLRG Boot geht mit Besatzung (Ralf-Ove, Rene' und Petra) in das  Katastrophengebiet und unterstützt tatkräftig die Hilfsmaßnahmen. Die DLRG Eckernförde hatte damals zusätzlich als Folge der Flutkatastrophe eine Patenschaft für einen Kindergarten in den neuen Bundesländern übernommen.

2003 sichern wir das erste Mal die Segelmeisterschaften für Behinderte. Die Spezialausrüstung, die für diese Art Boote notwendig war und die neue Bootsklasse, stellten uns vor neue Herausforderungen. Die Zusammenarbeit mit den Teilnehmern war sehr gut und es war ein schönes Erlebnis.
 

2004: Es gibt ein neues Boot. Die Wahl fiel wieder auf den schon bewährten Typ "Tornado", diesmal jedoch länger und mit einem besserem Motor. Der Viertakter sorgte mit seinen 115 PS für genügen Geschwindigkeit bei einer sehr guten Laufruhe. Als Namen einigt man sich auf den Namen "Merlin".

In mehreren Regatten beweist sich das Boot als richtige Wahl. Es war auf dutzenden Veranstaltungen im Laufe der letzten Jahre im Einsatz. Regelmäßig ist es bei Regattabegleitungen auf der Kieler Woche, Piratentagen, Sprottentagen, Aalregatta, Eisregatta u.v.a im Einsatz.
Inzwischen bekam es einen neuen, aus Spenden finanzierten Motor, und leistet weiterhin treue Dienste. Bald steht aber ein Ersatz an.

Bereits im Jahr 2007 hatte Klaus Rettich, der seit über 25 Jahren der Erste Vorsitzende des Vereines war, seinen Rücktritt zur nächsten Wahl angekündigt.
Sein beruflicher Schwerpunkt hatte sich nach Niedersachsen verlagert. Eine Leitung des Vereines, wie er sich das vorstellte, war somit nicht mehr möglich.
2008 wurde er auf der Jahreshauptversammlung  verabschiedet und es musste sich ein neuer Vorstand bilden. Nach den vielen Jahren der Ära "Klausi" war das nicht einfach und der Vorstand musste sich neu zusammenfinden. Für ein Jahr übernahm Michael Goering das Amt des 1. Vorsitzenden bis 2009.

2008: Die nächste neue Geschäftstelle, diesmal im Bornbrook
Die Räume am Wulsteert waren für die Ausbildung recht geräumig, aber der Lagerplatz war klein und auch die Miete nicht besonders günstig. Wir konnten darin ein Minimalprogramm an Ausbildung und Jugendarbeit durchführen, aber es war einfach zu klein, zu teuer und eine Notlösung. Wir nutzten die Räume, bis wir 2008 in den Bornbrook und im Jahre 2017 in die "Alte Straßenmeisterei" umzogen.
Nachdem wir unsere zu kleine Garage auf dem Gelände des LV`s gekündigt hatten, fand das Boot für einige Jahre Obdach in einer leerstehenden Kfz-Halle der ehemaligen Kasernenanlage in Karlshöhe. Wir wurden dort dankenswerterweise von Herrn Greifenberg sehr unterstützt.

2009 wurde Björn Fischer der erste Vorsitzende. Mit einigen Konflikten setzte Björn bei der Stadt deutliche Verbesserungen für die Ausrüstung der Rettungswache durch. Nach zwischenzeitlichen Schwierigkeiten, die sich auch in der Presse niederschlugen, hat sich unser Verhältnis zur Stadt und zur Touristik seit 2012/13 wieder deutlich gebessert. Die Ausrüstung am Strand wurde erheblich aufgewertet. Es gab ein neues Boot (das "Rotauge" ), die Wachtürme und die Ausrüstung wurden verbessert, so dass wir nun unseren Auftrag im Bereich der Wasserrettung wieder gut erfüllen können.

Die Ausbildung hat seit einigen Jahren damit zu kämpfen, dass die Taucherübungshalle der Bundesmarine wegen langjähriger Renovierungsarbeiten und danach folgender Rechtsstreitigkeiten seit 2011 bis heute nicht mehr zur Verfügung steht. Daher haben wir leider große Engpässe bei der Schwimmausbildung.
Dieses Schicksal teilen wir mit vielen DLRG-Gliederungen und Schwimmvereinen, "deren" Schwimmhallen geschlossen wurden und die nun auf dem Trockenen sitzen. Dies schlägt sich auch bundesweit in Form von erhöhten Ertrinkungsfällen nieder.

In den letzten Jahren wurden viele Feste und Veranstaltungen durch die DLRG Eckernförde abgesichert. Beispielhaft seien das Beachfestival genannt, oder die Kieler Woche, Kanuregatta in Rendsburg, oder der RSH Netzcup. In diesen Jahren gab es zahlreiche Aktivitäten, um die Jugend für den Wasserrettungsdient zu gewinnen, was sich angesichts der zahlreichen Alternativen in der digitalen Welt schwierig gestaltet.
Es gab die so genannten "Baywatchcams", umfangreiche Ersthelferausbildungen, das Zeltlager in Karlsminde und diverse Life Saving Cups, mit denen der junge Nachwuchs an die DLRG herangeführt wurde.Ein Highlight war sicherlich auch der RSH Kindertag, der 2015 in Eckernförde stattfand, bei dem wir dabei waren. Nachdem wir in früheren Jahren sogar Marathonläufer hatten, nahmen wir auch regelmäßig am Staffelmarathon in Eckernförde teil. 

2016: Die Stadt bietet uns die recht heruntergekommenen Räume in der "Alten Straßenmeisterei" an und verspricht, uns bei den Umbauten zu unterstützen.
Dank der sehr guten Unterstützung durch die Stadt und die Stadtwerke konnten wir schließlich im Mai 2017 unser neues Heim in der "Alten Straßenmeisterei" beziehen. Nicht unerheblich haben aber auch über 2000 eigene Arbeitsstunden dazu beigetragen, dass unser neues Heim in einem viel besseren Zustand ist.
Erstmals seit 40 Jahren suchen wir nicht nach einer Veränderung, sondern möchten gerne dort bleiben, wo wir nach vielen jahren angekommen sind.

Wer bis hierher gelesen hat, las über folgende Geschäftsstellen seit 40 Jahren: 
- Gartenstraße 8,
- Ottestraße 1,
- Meerwasserwellenbad,
- Strandwache,
- Wulfsteert 33
- Bornbrook 3
und schließlich - 2017 - "Alte Straßenmeisterei" in der Schleswiger Straße 39.

Seither ist etwas Ruhe in den Verein gekehrt. Wir konnten unsere Vereinleben konsolidieren und waren "gut davor", bis wir, wie viele andere Vereine,  eine Coronavollbremsung hinlegten.


Ab dem Sommer 2020 gab es eine schrittweise Wiederbelebung des Vereinslebens. Wir hatten die ersten Regattabegleitungen, der Schwimmunterricht lief unter "Coronabedingungen" wieder an, die ersten "Erste-Hilfe-Kurse" finden wieder statt und die Jugendgruppe macht die ersten Pläne für weitere Veranstaltungen.
Seit dem 13.10.2020 haben wir einen neuen Internetauftritt nach dem neuen Corporate Design der DLRG auf Bundesebene.

Das Jahr 2021 war weiterhin schwierig. Mit großem Engagement konnte das Vereinsleben aufrecht erhalten werden. Schwimmtraining fand im Frühjahr teilweise in einem Freibad statt, weil wir auch zu wenige Schwimmmöglicheiten im Meerwasserwellenbad hatten. Die Taucherübungshalle ist inzwischen seit einem Jahrzehnt geschlossen. Vielleicht hilft das 100 Mrd. € Programm in Folge des Ukrainekrieges hier weiter?
Die zweite Wachsaison unter Corornabedingungen wurde 2021 erfolgreich gemeistert - es konnte sogar eine erfolgreiche Lebenrettung durchgeführt werden. Die Aktivitäten der Jugendgruppe wurden 2021 mit dem Hans-Hubert-Hatje-Preis belohnt.

Der Ausbildungsbetrieb konnte 2021 und 2022 wieder aufgenommen werden, ein Freiwasserwettkampf - LISA - fand 2022 in Eckernförde statt.
Die Kieler Woche wurde 2022 wieder begleitet, ebenso wie eine Kanuveranstaltung auf der Ostsee.
Im Sommer 2022 gab es auch wieder Open-Air Konzerte am Südstrand zu begleiten. Der Wachbetrieb fand wieder im normalen Rahmen statt.

Im Jahre 2023 konnten wir dann unser 75-jähriges Bestehen feiern.
Es war ein sehr geschäftiges Jahr. Der Höhepunkt war sicherlich ein Fest am Strand. Dort bekamen wir auch Besuch von der neuen Bürgermeisterin Frau Ploog.
Im Herbst wurde es aufregend. Ein heftiger Sturm, der allen noch in Erinnerung sein dürfte hat unsere Wache teilweise unterspült und durchfeuchtet. 
Wir hoffen, dass sie im Sommer 2024 wieder voll einsatzbereit sein wird.

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